Stabhochsprunglatten

Kennt ihr das, es gibt Stabhochsprunglatten, die fallen herunter, wenn man sie praktisch nicht berührt hat? Neymar-Latten quasi. Da war nicht’s, keine Berührung und trotzdem fallen sie.

Ich habe eine persönliche Abneigung gegen diese harten, spröden Fiberglaslatten von Nordic, Polanik und GetraSport. Gefühlt berührt man die leicht mit dem Wettkampfdress und dann springen die 20cm hoch weg. Das ist physikalisch unmöglich, aber es scheint so zu sein.

Und dann gibt es diese schön weich ausfedernden Latten, wie die Gill AGX
Crossbar . Die biegst du 10cm durch und sie schwingen danach schön sanft aus und bleiben auf den Auflegern drauf. Die alten (ev. auch die neuen) pinken Latten von UCS/Spirit waren auch so und die mittlerweile nicht mehr erhältlichen Latten von «record» aus Ungarn (davon habe ich mal selbst 10 Stück direkt in Ungarn bestellt, es liegen noch einige davon im Letzigrund im Materialraum).

Am Ende geht es in unserem Sport darum, über eine Latte zu springen, die liegen bleiben soll. Unser Sport ist schon so ungemein schwierig. Wieso sich das Leben weiter erschweren durch fiese Latten, die bei jeder Berührung herunterfallen?

Bewusstsein schaffen ist hier die Devise. Wenn man es wüsste, würde vermutlich jeder Veranstalter für seine Athleten die «besten» Latten beschaffen. Aber zwischen der Person, die über die Latte springt und der Person, welche die Latten beim Händler einkauft, ist in der Regel eine zu lange Kette. Dem versuche ich hier Abhilfe zu schaffen. Wenn wenigstens die Stabhochspringer selbst und die Trainer wissen, welche Latten gut sind, dann können sie dies weitergeben.

Halbe Aufleger – Drehpunkt niedriger

Ein weiterer Punkt, der die Gill AGX Crossbar so «gut» macht: Die halben Aufleger. Sie verlagern schlicht und einfach den Drehpunkt gegenüber den Auflegern nach unten. Dadurch rollt/dreht die Latte nicht so leicht vom Aufleger weg, wenn sie berührt wird, man kann sie praktisch nur weg-«schieben.»

Bis dato findet sich im Merkblatt von swiss-athletics zum Stabhochsprung der Hinweis, dass Latten mit halben Auflegern nicht verwendet werden sollen. Der Grund lag darin, dass die ersten Modelle der Gill AGX Bar bei den Auflagen nicht genügend stabil waren.

Die Kritik war absolut berechtigt. Die Aufleger (oben ein Bild davon) rissen regelrecht aus. Gill hat aber reagiert und der Vorbehalt auf dem Merkblatt entbehrt nun der Grundlage. Die neuen Aufleger sind innenliegend stärker verankert.

Ich werde bei swiss-athletics veranlassen, dass sich das ändert und der Vorbehalt aufgehoben wird.

Neu gibt es nun auch die Nordic Anti-Roll Crossbar mit halbem Aufleger. Dieses Modell wird aktuell in der DiamondLeague eingesetzt, die von Nordic ausgerüstet wird. Ich bin gespannt, wenn ich dieses Modell das erste Mal selbst testen kann.

PS: Das ist keine Werbeveranstaltung für ein Produkt (ich bin seit 2012 nicht mehr bei javelin.ch tätig und diese Latten können auch von anderen Händlern angeboten werden). Die Gill AGX Bar ist schlicht und einfach die nach meiner Erfahrung aktuell am besten haftende Latte. Ich bin dankbar für jeden Hinweis auf gleich gute Latten. Auf die weise ich an dieser Stelle selbstverständlich auch gerne hin.